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Achtsamkeit und Schematherapie
Jeffrey Young entwickelte 1990 die Schematherapie. Sie gilt als Ergänzung zur kognitiven Verhaltenstherapie und kann zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, chronischer Depression, Angst u. Zwangsstörungen angewandt werden.
Wie der Name schon sagt, werden dort „Schemata“ unterbrochen, die in der Kindheit und Adoleszenz aus mangelhafter Befriedigung von Grundbedürfnissen erworben wurden.
Des Weiteren bietet die Schematherapie damit auch die Möglichkeit, am Inneren Kind zu arbeiten.
Was das bedeutet, möchten Sie wissen?
Eine Person sagt oder tut irgendetwas und Sie reagieren ziemlich heftig darauf.
Andere reagieren darauf gar nicht.
Sie fragen sich nun, warum Sie so extrem darauf reagieren.
Das nennen wir in der Psychotherapie das „Innere Kind“.
Das „Innere Kind“ ist alles, was Sie in der Kindheit erfahren und gelernt haben und nach wie vor in Ihnen existiert, wie z. B. im positiven Sinn: Vertrauen, Spaß, Zuversicht, behütet sein…
(für die positiven Erfahrungen brauchen wir keine Unterstützung)
Bei den negativen Erfahrungen wie Wut, Trauer, Enttäuschung etc. schon.
Das komplette System (Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde, Lehrer und andere Bezugspersonen) sind maßgeblich daran beteiligt, wie gut wir mit diesen Erfahrungen umgehen können.
Extreme Gefühle, die scheinbar aus dem Bauch heraus kommen, entstehen oft durch Verletzungen unseres „Inneren Kindes“.
Alte Emotionen, wie z.B. ausgeliefert oder machtlos zu sein oder übergangen oder nicht gesehen zu werden, kommen wieder zum Vorschein.
Wir reagieren dann auch nicht rational als Erwachsener, sondern emotional als verletztes Kind. Wir sind verzweifelt, wehren uns, schreien, weinen, erstarren, rennen weg, als wäre etwas Schlimmes passiert.
Diese unverarbeiteten, verletzten Gefühle schauen wir uns an. Sie lernen dabei, sich besser zu verstehen, zu wissen, was der Auslöser ist und können so Ihr „Inneres Kind“ beruhigen und verstehen. Sie können sich entspannen und reagieren nicht mehr so ausgeprägt. Sie können Ihre Vergangenheit hinter sich lassen, sind nicht mehr von Gefühlen überwältigt und werden verstehen, wie Sie Ihr „Inneres Kind“ erkennen und bei Bedarf beruhigen können.